Montag, 22.10.2018
Buchankündigung: Max Weber: Für ein Kinderlachen

Gästebuch

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Carmen aus Bayern
aus Bayern

am Sonntag, 09-05-10 02:28

@NewMan

Mir wird die Gefühlswelt eines pädophil empfindenden Menschen sicher verschlossen bleiben.

Das es nicht einfach ist, sich zu outen verstehe ich sehr wohl. Ich sehe aber, dass Du auf einem guten Weg bist. Auch aus meiner Position heraus ist dieses Outen alles andere als leicht. Aufzustehen und zu sagen, schaut her, ich bin die Mutter, die nicht mitbekommen hat, dass mein Mann unser Kind „angefasst“ hat, kostet sehr viel Mut. Genau so auch, sich in der Öffentlichkeit zu fragen, warum war ein Link von einem Kinderforum auf unserem Computer, als unsere Kinder schon viel zu alt für dieses Forum waren und selber Computer hatten.

Es geht mir keineswegs darum, dass sich verantwortungsbewusste Pädophilie zusätzliche Seelenqualen auferlegen. Aber diejenigen, die meinen ihre pädophile Neigung gepaart mit kriminellen oder kranken Eigenschaften ausleben zu müssen, haben nicht das geringste Interesse daran, sich als pädophil zu outen.

Inzwischen habe ich schon mit vielen Leuten über die Situation meiner Familie gesprochen und in den meisten Gesprächen mit einem Hinweis auf Marcos Seiten betont, dass Pädophilie eine Krankheit ist und keineswegs mit Missbrauch gleichzusetzen ist.

Das ist mein kleiner Teil an Aufklärungsarbeit und ich hoffen, dass es bald möglich ist, dass Ihr Euch outen könnt, denn nur so können wir die Spreu vom Weizen trennen! Wann immer ich Gehör finde, werde ich auf diesen entscheidenden Unterschied aufmerksam machen.

Licht und Liebe
Carmen


 

NewMan
aus Deutschland

am Samstag, 08-05-10 00:56

@Eve Metz und Carmen
Was Eure Männer Euren Kindern angetan haben, ist schlimm und traurig.
Und natürlich wäre es besser gewesen, sie hätten von vornherein mit offenen Karten gespielt.
Allerdings ist es nicht einfach, sich zu outen.
Wird die „neue Flamme“ gegenüber anderen Personen schweigen können/wollen? Je mehr Leute davon wissen, umso größer wird die Gefahr. Ein „Leck“ reicht schon für den sozialen Supergau.
Was ist, wenn es wieder auseinander geht- wird sie ihr Wissen zur Waffe gegen mich machen, oder verantwortungsvoll damit umgehen?
Wird sie überhaupt mit diesem Wissen umgehen können, oder ist die Beziehung beendet, gleich nach dem Outing?
Die Offenbarung ist ein wichtiger Baustein zur Prävention. Paradoxer Weise ist es gerade das gesellschaftliche Klima, welches uns diesen Schritt so unsagbar schwer macht. Das sehe ich als einen Teil der Verantwortung, die die Gesellschaft in diesem Thema zu tragen hat.

Mein engeres Umfeld weiß Bescheid, was sehr hilfreich und wichtig ist.
Aber, es gibt etliche Personen, die mir wichtig sind, bei denen klar ist, wüssten sie davon, dann wäre es aus. Dieser Zustand zwingt mich zu Lügen. Und ich zwinge letztlich die Eingeweihten zu lügen, mindestens aber dazu, zu schweigen. Traurige Sache.

Ich habe Väter kennen gelernt, deren Kinder waren der Grund für ihre Teilnahme am Projekt.
Wegen der Pädophilie des Partners muss man einen Kinderwunsch nicht unbedingt begraben. Zumal ja auch die Chance besteht, dass der Nachwuchs das „falsche“ Geschlecht hat....
Aber natürlich ist es eine sehr besondere Situation, die viel Fingerspitzengefühl und Mühe von allen Eingeweihten verlangt, wenn die Situation zur großen Herausforderung wird.

Ich würde sagen, meine Nichte profitiert sogar von mir. Das informierte Umfeld ist bezüglich der Missbrauchsproblematik wacher, aufmerksamer. Das richtet sich nicht zwangsläufig gegen mich. Es wird hierdurch wahrscheinlicher, dass gewisse Anzeichen vielleicht eher bemerkt würden, sollte es hierfür einen Anlass geben...
Wo immer es geht, bemühen wir uns, die Kleine stark zu machen, zu wappnen. Sie weiß, dass sie mit Problemen immer zu uns kommen kann. Ihre Grenzen bezüglich der körperlichen Nähe kommuniziert sie schon jetzt wunderbar und mit Nachdruck,… . Das ist kein Zufall, sondern Teil unserer Erziehung, wenn ich das als Onkel so sagen kann. ;-)

Natürlich ist das Verhältnis zwischen meiner Nichte und mir ein sehr besonderes.
Es ist einerseits geprägt von einer emotionalen engen Verbundenheit zwischen uns, die sie sicherlich auch wahr nimmt.
Andererseits halte ich mich aus Situationen raus, in denen ich nichts verloren habe.

Einerseits ihr so nahe sein, wie es sich für einen Onkel gehört.
Andererseits die Distanz halten, wie es für mich als Pädo nötig ist.
Das ist der Rahmen, in dem ich mich bewege.

Liebe Grüße und alles Gute
NewMan

 

NewMan
aus Deutschland

am Samstag, 08-05-10 00:38

@w21
Danke für Deine freundlichen Worte.
Wie Du schon richtig erkannt hast, ist der Sinn dieser Seite unter anderem der, anderen Pädos oder Leuten, die sich noch nicht sicher sind, Hilfestellung zu geben.
Ich für meinen Teil bringe mich aber zu diesem Thema im Internet noch aus einem weiteren Grund ein.
Information sehe ich als die Basis jeder Prävention. Nicht nur im Hinblick auf die Pädos. Sondern auch im Hinblick auf den ganzen „Rest“ der Gesellschaft. Eltern, Lehrer, Politiker, Medienverantwortliche, Opfer sexueller Gewalt…
Im Wesentlichen habe ich drei Säulen, auf denen mein Umgang mit meiner Pädophilie und mir nahe stehenden Mädchen ruht.
1.Meine Achtung gegen über dem Kind, meine Selbstachtung, die Achtung der Menschen, die mir wichtig sind.
2.Das Präventionsprojekt „Dunkelfeld“
3.Dass ich die Chance hatte, mich in meinem Umfeld zu outen. Das wäre in einem Umfeld, in dem man z.B. glaubt, dass Pädophilie gleichzusetzen sei mit Missbrauch, nicht möglich gewesen. Die Basis dieser dritten Säule ist also die korrekte Information. Nicht von mir selbst, sondern meines Umfeldes.

Was ich damit sagen will ist folgendes:
Es ist nicht nur wichtig für den Kinderschutz, dass Pädophile an die richtigen Infos gelangen (z.B. nicht der Einverständlichkeitslüge aufsitzen, sich die Frage ihrer Verantwortung richtig beantworten, bezogen auf ihre Gefühle (NICHT verantwortlich), wie auch auf ihr reales Verhalten (SEHR WOHL verantwortlich). Sondern auch die Gesellschaft muss in die Lage versetzt werden, Entscheidungen aufgrund richtiger Infos zu treffen und nicht aufgrund von Polemik, Halbwahrheiten, Desinformation. Doch genau das ist vielerorts der Fall.
Falsche Infos führen zu falschen Schlussfolgerungen, zu falschen Entscheidungen, letztlich zu falschen Maßnahmen. Sie sind also Gift für die Prävention.

Dieser verheerenden Entwicklung entgegenzuwirken, das ist mir ein weiteres wichtiges Anliegen. Allerdings habe ich sehr unterschätzt, mit welcher Vehemenz falsche Sichtweisen in der Gesellschaft gehalten und verteidigt werden, nur weil sie schön quadratisch und einfach sind, man sich das Differenzieren erspart. Und natürlich, weil viele falsche Behauptungen so schön von den Chancen und somit auch von der Verantwortung der gesamten Gesellschaft ablenken. Und somit auch von der individuellen.

Freundliche Grüße
NewMan

 

NewMan
aus Deutschland

am Samstag, 08-05-10 00:34

Hallo Marco,
herzlichen Glückwunsch für Deinen Auftritt bei den Bayern.
Ich fand die Sendung recht gut.
Es war/ist nur ein Punkt, der mich wurmt:
Ja, das Präventionsprojekt "Dunkelfeld" dient dem Kinderschutz und der Prävention. Es ist richtig und wichtig, das zu erwähnen und zu verinnerlichen.
Darüber hinaus aber hilft es den Teilnehmern selbst doch aber auch, wesentlich besser mit dem Problem leben zu lernen, selbst für sich selbst besser damit klar zu kommen.
Schließlich gibt es nicht wenige Pädos, die aufgrund der Pädophilie alkohol-, drogen-, spielsüchtig … sind, und/oder mit schwersten psychosomatischen Folgen und Depressionen zu kämpfen haben, was nebenbei erwähnt, ein erheblicher Kostenfaktor für die KK ist. Selbst Suizide werden begangen, aufgrund einer Pädophilie.

Rheumatiker, Astmatiker, oder eben auch Alkohol-, Drogen- oder Spielsüchtige ... müssen sich doch auch nicht permanent vor der Gesellschaft dafür rechtfertigen, dass sie bei der Bewältigung ihres Problems (u.U lebenslange) Hilfe benötigen.

Ich werde nie verstehen oder akzeptieren, dass man diese sinnvolle Unterstützung zur Aufwertung der Lebensqualität von pädophil empfindenden Menschen nicht gleichberechtigt neben dem Präventionsgedanken stehen lassen und akzeptieren kann.

Natürlich war es auch wieder schade, dass Deine Website nicht erwähnt wurde.

Aber, ansonsten war die Sendung recht gut.
Überhaupt ist es wichtig, dass die Bayern mit ihrer Zweigstelle endlich in die Gänge kommen.

Liebe Grüße
NewMan

Kommentar:

Hallo NewMan,

danke für deine Glückwünsche! Ich fand die Sendung auch sehr gut. Sie war sachlich und kam ohne Effekthascherei aus.

Deine Gedanken zur Lebensqualität pädophil empfindender Menschen teile ich voll und ganz. Ich bezweifle nur, dass sich das der Öffentlichkeit vermitteln lässt. Präventionsprojekte bekommst du nur finanziert, wenn du deutlich machst, dass es dabei um Kinderschutz geht. Für unsere Lebensqualität werden wir wohl selbst sorgen müssen.

 

Carmen aus Bayern
aus Bayern

am Donnerstag, 06-05-10 22:53

Hallo Eve,

mir ging es auch so, dass ich auf Marcos Seiten die brauchbarsten Infos fand.
Ich erfuhr die Übergriffe meines Mannes von unseren Kindern.

Ich bin auch der Meinung, dass eine pädophilie Neigung in einer Partnerschaft nicht verheimlicht werden sollte. So viel Vertrauen sollte doch da sein, wenn die Beziehung auf ehrlichen Gefühlen aufbauen soll.

Ich kann Deinen Gedanken nachvollziehen. Hätten wir vorher gewusst, welche Gefahr auf unsere Kinder lauert, dann hätten wir diese Kinder nicht in die Welt gesetzt. Vorher sind es einfach nur „Schwangerschaft, Babys, Kinder – namenlos und anonym“.

Doch jetzt sind sie da, und wir Mütter, die diesen Gedanken in der ein oder anderen Minute nun einmal hatte, sind sicher nicht die schlechtesten Mütter, denn wir lieben unsere Kinder, würden ihnen ihre schwere Last am liebsten abnehmen und machen uns den Vorwurf nicht beizeiten Lug und Trug erkannt zu haben.

Glaube mir, Du bist mit der Problematik nicht allein.

Licht und Liebe
Carmen

 

Eve Metz
aus Aarau

am Dienstag, 04-05-10 12:37

Hallo Marco

Danke, diese Website hat mich weiter gebracht. Mein Noch-Ehemann hat pädopfile Neigungen, wovon ich erst anlässlich einer Polizeirazzia vor 2 Jahren erfahren habe. Eine schlimme Zeit mit unbeantworteten Fragen folgte und ich entschloss mich, unser Kind zu schützen und auszuziehen. Wie es sich in der Zwischenzeit herausstellte, war diese Entscheidung goldrichtig, es war da auch schon etwas mit Bildern oder so gelaufen. Unser Kind wird jetzt therapiert. Jetzt bin ich am scheiden, das Thema hätte vor der Ehe auf den Tisch gehört und Kinder hätten wir nicht haben sollen! Schade um die verlorene Zeit: verlorene Zeit ehrlich zu sich und den engsten zu sein, verlorene Zeit sich therapieren zu lassen,

Grüsse, Eve

Kommentar:

Hallo Eve,

ich kann deine Wut absolut verstehen und habe auch keinen Zweifel, dass es richtig war, dich von deinem Mann zu trennen. Für den Neuanfang, der jetzt auf dich zukommen wird, wünsche ich dir viel Kraft.

Nur deine Aussage, ihr hättet zusammen keine Kinder haben sollen, erschreckt mich ein bisschen. Das hört sich fast so an, als würdest du es bereuen, dass du ein Kind bekommen hast. Das wäre sehr schade, denn das Kind kann nichts dafür, was sein Vater getan hat. Gerade jetzt, wo es von seinem eigenen Vater missbraucht wurde (so habe ich dich jedefalls verstanden), braucht es ganz besonders viel Liebe und Zuwendung, um diesen enormen Vertauensmissbrauch einigermaßen zu verkraften.

 

w21

am Montag, 03-05-10 20:33

Hallo Marco und auch die anderen Verfasser der RubrikPädo-Erfahrungen.

Ich möchte euch Danken, dass ihr den Mut habt euren Gedanken freien Lauf zu lassen, obwohl jedem von euch bekannt ist wie viele Menschen darüber denken.

Ich danke, weil ich denke, dass dies ein GROßER Schritt in die richtige Richtung ist. Erst wenn das Tabuthema aufgebrochen wird, können sich Pädophile informieren und sich helfen lassen. Erst dadurch wird ihnen die Möglichkeit gegeben sich mit sich selbst auseinander zu setzen und die Gefahr, die von ihnen ausgehen kann zu bändigen.
Ignoranz und todschweigen wird zu keiner Besserung führen. Und wie in den letzen Wochen sich nur den Mund darüber zu zerreißen oder es zu verfluchen auch nicht. (Was nicht heißen soll, dass die Aufgebrachtheit nicht gerechtfertigt ist. SIe alleine bringt nur leider nichts).
Ich habe die Berichte mit viel Interesse gelesen und hoffe, dass es noch viele tun werden.
Aufklärung ist eine gute Prävention, denn Wissen ist Macht...auch über sich selbst. Und ihr gebt das Wissen, das man sich und damit Kindern helfen kann.

Viele Liebe Grüße w21

 

Mai Glöckchen

am Dienstag, 27-04-10 19:55

Hallo!

Ich als ehemaliges Opfer mehrerer pädophiler Straftaten durch den Lebensgefährten meiner Mutter, möchte Ihnen ein großes Lob aussprechen!

Es ist unfassbar, wie wie lange man diese Erfahrungen als Flecken und Narben auf seiner Seele mit sich trägt.

Menschen wie Sie geben ein wunderbares Beispiel ab, wie man auch Verantwortung gegenüber seiner Neigung übernehmen und anderen anderweitig Betroffenen neuen Mut schenken kann!

Es ist nicht leicht, diese Worte hier zu veröffentlichen, doch Sie haben den Dank verdient!

Liebe Grüße
Maiglöckchen

 

Gabriel

am Samstag, 24-04-10 23:34

@ Klaus Meininghess:

Ein Pädophiler wird seine Neigung immer verheimlichen müssen, unabhängig dessen, welchen Beruf er bekleidet. Ein Outing ist allenfalls innerhalb der Familie oder im guten Freundeskreis möglich, unter Menschen, zwischen denen tatsächliches Vertrauen existiert.
Selbstverständlich sollten Sexualstraftäter von pädagogischen Berufen ausgeschlossen werden, ob es sich nun um Pädosexuelle oder sonstige Täter handelt, spielt keine Rolle. Allein die Tatsache, dass Missbrauch an einem Kind verübt wurde, sollte da ausschlaggebend sein. Eine solche Feststellung kann nach gegenwärtigem Recht aber bereits durch das erweiterte Führungszeugnis getroffen werden.
Eine generelle Vorverurteilung empfinde ich aber als ebenso problematisch. Es mag zwar in der momentanen Diskussion untergehen, aber es gibt sie, die Pädophilen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind, die ihr Handeln reflektieren und die niemals einem Kind körperliches Leid zufügen würden. Der einzige Vorwurf, den man ihnen machen könnte, ist, dass sie überengagiert agieren. Und glaube mir: diese Pädophilen wissen, dass eine sexuelle Handlung an einem Kind unermessliches Leid verursachen würde!
Jedes missbrauchte Kind ist ein Kind zuviel! Aber wir sollten nicht übersehen, dass es auch nicht-pädophile Pädagogen gibt, die Heranwachsende begaffen und betatschen... und möglicherweise auch pädophile Pädagogen, die Kinder nur ein Stück ihres Weges begleiten und versuchen, ihnen Positives mit auf den Weg zu geben, weil ihr einziges Glück vielleicht darin bestehen kann, in dieser Form Gutes zu tun.

Gabriel

 

Klaus Meininghess
aus Berlin

am Samstag, 24-04-10 13:23

Problematisch sehe ich die Berufswahl als Pädagoge. Die
eigene Veranlagung müßte hier geradezu geheimgehalten
werden. Sich erst zu outen und dann um Verständnis bei den
Eltern und Kollegen zu bitten, dürfte für alle Beteiligten schon
mehr als zumutbar sein. E sei dann, Pädophilie wird als
Krankheit anerkannt, deren Trager von bestimmten Berufen
per Gesetz ausgsesschlossen werden. Gesundheitsprüfungen sind im Rahmen von Eignungstests
auch bei anderen Berufsgruppen normal.
Erstaber muß eine fundierte Forschung her, auf deren Grundlage die besondere Situation der Pädophilen erfasst
werden kann. Nur dan hat der Gesetzgeber eine Chance,
angemessen zu reagieren.

Kommentar:

Hallo Klaus,

auch ich sehe eine Tätigkeit in pädagogischen Berufen keineswegs als unproblematisch. Das ist meiner Meinung nach aber kein gesetzgeberisches Problem, denn bei straffällig gewordenen Pädophilen ist es auch jetzt schon möglich, sie aus pädagogischen Berufen auszuschließen. Der Gesetzgeber hat hier bereits nachgessert, indem er das "erweiterte Führungszeugnis" eingeführt hat, mit dem zumindest der Schutz vor Wiederholungstätern verbessert wird.

Bei nicht straffällig gewordenen Pädophilen kann man nur im Einzelfall entscheiden, ob eine Tätigkeit im padogischer Bereich ist vertretbar ist oder nicht. Hierzu verweise ich auf meinen Kommentar aus dem vergangenen Jahr:

http://www.schicksal-und-herausforderung.de/politisches/bllv.html

 

Anonym

am Donnerstag, 22-04-10 17:07

Als ich auf diese Seite gestossen bin, war ich zuerst skeptisch, und ich habe mir alles sehr aufmerksam durchgelesen. Vielleicht doch irgendwo etwas versteckt, das ein ungutes Gefühl bei mir auslöst?
Ja, durchaus - ein paar der Beschreibungen über den Kontakt mit Kindern. Aber ich habe auch bemerkt, dass das aufgrund meiner Erfahrungen negative Gefühle auslöst, und nicht weil meine Alarmglocken zu Recht losgehen.

Ich bin bis zu meinem siebten Lebensjahr bei verschiedenen Verwandten und Bekannten meiner Mutter (ohne Vater) aufgewachsen. Sie war immer, auch danach noch, viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um eine richtige Bezugsperson zu sein.
Als ich sieben war lerne sie meinen Stiefvater kennen, zog mit mir zu ihm. Über die Jahre hinweg wurde er mein wichtigster und im Grunde genommen einziger Vertrauter.
Ich hatte das Gefühl, er versteht mich, auch auf eine Weise wie andere Erwachsene mich nicht verstehen konnten. Ein bisschen so, als wäre er selbst noch Kind geblieben.

"Zufälligen" Berührungen, die ich erst später einordnen konnte folgten "Aufklärungsunterricht" mit Anfassen und als ich dreizehn war dann der letzte Übergriff, bei dem es auch zu Berührung an meinen Genitalien und Eindringen kam.

Viel schlimmer, als der körperliche Missbrauch - auch wenn der ebenfalls bis heute sehr schwer wiegt und belastet - war für mich der enorme Vertrauensbruch. Meine ganze Welt ist einfach so zerbrochen, hat sich in eine Albtraumwelt verwandelt, in der es nichts Gutes mehr gab (oder besser: nichts Gutes mehr Bestand hatte).
Und das alles in diesem einen Augenblick, in dem mit drei Jahre später, nachdem ich erfolgreich verdrängt hatte, alles wieder einfiel. So als wäre es erst gestern passiert.

Heute bin ich Ende 20 und leide noch immer unter den Folgen. Und ich weine oft nicht nur um mich selbst, sondern auch darum, dass er alles was zwischen uns war kaputt gemacht hat, und ich wünschte es gäbe ein Zurück.
Er stand bei seinem letzten Versagen unter Alkoholeinfluss, was sicherlich dazu beigetragen hat, dass er auch die letzte Beherrschung verlor. Seit diesem Tag hat er keinen Tropfen mehr angerührt - aber ein zurück gibt es für mich trotzdem nicht. Das gäbe es selbst dann nicht, wenn er sich so engagieren würde, wie die Schreiber auf dieser Seite es tun.
Im Augenblick kämpfe ich mit mir, ob ich Anzeige erstatten soll, bevor die Tat verjährt. Weil ich für mich kämpfen will, mich vertreten will, nicht weil es mir um Rache geht.

Ich schreibe euch das, weil ich hoffe das meine Geschichte noch einmal ganz deutlich macht, was ihr diesen Kindern wegnehmen würdet, die ganz bestimmt dieses besondere Verhältnis, das ihr zu ihnen habt, spüren und sehr schätzen.

Alles Gute, viel Kraft + Freude.

Kommentar:

Liebe anonyme Schreiberin,

ich danke dir, dass du an dieser Stelle den Mut gefunden hast, so ausführlich von deinen schlimmen Erlerbnissen zu berichten. Deine Schilderungen sind beklemmend und zeigen ganz deutlich, wie wieviel ein sexueller Missbrauch in einem Kind kaputt machen kann. Umso mehr berührt mich dein Vertrauen, dass du mir und den Leser dieser Seite entgegen bringst.

Die Frage, ob eine Anzeige gegen deinen Stiefvater jetzt noch Sinn macht, solltest du mit einer Opferberatungsstelle oder einem Anwalt besprechen. Wie auch immer du dich entscheidest: Ich wünsche dir viel Kraft, dein Schicksal so gut wie möglich zu verarbeiten und dich nicht davon kaputt machen zu lassen!

 

NewMan
aus Deutschland

am Donnerstag, 22-04-10 13:09

Hi Marco,
so geschrieben stimme ich Dir absolut zu.
Jeder kann nur für sich selbst klar bekommen, was die Ursachen für seine Pädophilie gewesen sein könnten, vielleicht mit fachkundiger Unterstützung.
Und ja, es gibt bestimmte Risikofaktoren, die thematisiert, benannt und bestmöglich ausgeschlossen werden sollten und können.
Es gibt Dinge, die kann niemand beeinflussen, etwa den eventuellen genetischen Faktor. Andere wiederum sehr wohl. Zum Beispiel die soziale Traumatisierung eines Kindes, zu der ja auch die erlebte (sexuelle) Gewalt gehört.
Wenn es gelingt, den Mantel des Schweigens vom Thema zu nehmen, und die Scheuklappen, was ja gerade anscheinend und hoffentlich weiterhin geschieht, das Thema konstruktiv und nicht destruktiv (wie bisher so oft) zu diskutieren und Lehren daraus fest zu schreiben, aus denen gemeinsames sinnvolles, reales Handeln folgt, dann wäre das ein riesiger Schritt in die richtige Richtung.

Da ich mich nun mal ganzheitlich für Kinder interessiere, fällt mir natürlich auf, dass viele Erwachsene mit den Kindern sehr „unempathisch“, sehr gedankenlos umgehen. Sich als Erwachsener öfter bemühen, die Welt aus den Augen eines Kindes zu sehen, kann den Erwachsenen nicht schaden und für ein Kind sehr wichtig sein.
Würden wir Erwachsenen allesamt bewusster mit Kindern umgehen, offenere Augen und Ohren für die kindlichen Probleme haben („Sorgen der Kinder sind schwer.“ Aus dem schönen Lied: „Gib einem Kind deine Hand von Nana Mouskouri, das mich u.a. durch die sehr schwere Zeit der Bewusstwerdung getragen hat http://www.youtube.com/watch?v=4HR6yAQdwlQ&feature=related)
Dann könnte schon etliches Richtiges getan und Falsches verhindert werden. Hierdurch hätte man viel mehr Chancen, Chancen zu erkennen.
Z.B. dem Kind schon in kleinen Gesten des Alltags zu vermitteln, dass es mit Sorgen und Problemen zu einem kommen kann, dass es gute Geheimnisse gibt, über die man schweigen sollte und schlechte Geheimnisse, über die man reden darf, es darin bestärken, in Bezug auf körperliche Nähe Grenzen zu setzen, auch gegenüber Erwachsenen, wenn es sich abgrenzen möchte,… Und dann auch selbst als Erwachsener lernen, mit Freude ein NEIN zu akzeptieren, wenn es „einen selbst trifft“…
Missbrauchssituationen eher wahrzunehmen und zu beenden… usw usf.

Der gesellschaftliche Diskussions-f und Erkenntnisbedarf diesbezüglich ist riesig.
Hoffentlich kommen wie jetzt auch in diesem Punkt weiter.

Gruß
NewMan

Kommentar:

Hallo NewMan,

diesmal stimme ich dir in jeder Hinsicht zu. Auch ich meine, dass die Diskussion um Ursachen und Risikofaktoren viel zu kurz kommt. In den Medien bekommt man häufig zu lesen, eine pädophile Ausrichtung sei "angeboren", obwohl das in dieser Vereinfachung nicht stimmt.

Ich glaube, für eine wirkliche Auseinandersetzung um die Ursachen von Pädophilie und sexuellem Kindesmissbrauch ist die Gesellschaft noch nicht bereit, denn dazu müsste sie sich auch selbst hinterfragen. Da ist es einfacher, wenn man sich auf die Behauptung zurückziehen kann, die Neigung zum Verbrechen sei angeboren, denn so umgeht man jede weitere Diskussion.

 

NewMan
aus D

am Mittwoch, 21-04-10 22:34

@Phönixfrau
Deine Hoffnung, dass wir alle diesen Kampf gemeinsam kämpfen, wird mittlerweile Stück für Stück Wirklichkeit.
Nicht irgendwann, sondern bereits JETZT!! :-)
Immer wieder outen sich z.B. in diesem Land weitere Pädos in ihrem Umfeld, weil sie das Schweigen nicht mehr ertragen können,… aber auch, um GEMEINSAM mit ihrer Familie und Freunden die Kinder des Umfeldes zu schützen. Das ist die beste Prävention, die man für nur 0,00€ bekommen kann.
Die unabdingbare Voraussetzung hierfür ist aber, dass sie die berechtigte Hoffnung haben können, nach dem Outing noch eine Familie oder/und einen Freundeskreis zu haben….
Solche Stammtischparolen wie: Alle Pädos sind Täter und alle Täter Pädos, Schwanz ab- oder Mordparolen usw. in innerfamiliären Gesprächen sind da eher kontraproduktiv.
Soziale Angst ist existenzielle Angst.
Und, wer nur die Wahl hat zwischen dem Prinzip Hoffnung und dem sehr wahrscheinlichen Verlust des sozialen Umfeldes nach einem Outing, der wird die Hoffnung wählen- u.U. mit fatalen Folgen…
Es ist unter Anderem wichtig, dass die Öffentlichkeit immer mehr erkennt, dass weit mehr von uns auf der richtigen Seite stehen, als viele glauben. Jene, die undifferenziert auf alle Pädos schießen, treffen uns, bildlich gesprochen, in den Rücken.
Wir sind auf dem Weg. :-)
Alles Gute für Dich.

@ Marco
Natürlich beschäftigt man sich in der Therapie auch mit der Vergangenheit. Klar.
Auch geht man der Frage nach, was dazu geführt hat, dass man so ist, wie man ist. Aber, wie Du weißt, gibt es auf diese Frage keine abschließende Antwort. Die Wissenschaft rätselt weiterhin.
Und selbst, wenn man es absolut wissen würde, was hilft es in der aktuellen Situation?
Die Therapie ist, wie Du weißt, eine Verhaltenstherapie. Es geht um die Veränderung/ Optimierung des eigenen Verhaltens, der eigenen Sichtweisen. Gegenüber einem selbst, wie auch gegenüber den Kindern und des Umfeldes. Ich für meinen Teil habe meinen inneren Frieden gefunden, bzw. bin auf einem guten Weg. Das Projekt war/ist mir hierbei eine wichtige Stütze, die ich zum wichtigen Zeitpunkt fand…
Meinen Frieden ziehe ich aus der Erkenntnis, dass ich nicht Schuld oder Verantwortung trage, an meiner Situation, das Recht habe, mich zu achten, trotz der Gefühle, der Phantasien… und dem Wissen, dass ich zwar nicht die Macht habe, meine Gefühle usw. zu verändern, aber sehr wohl mein Verhalten kontrollieren kann.

Der Kernsatz
NIEMAND ist verantwortlich für seine Gedanken, Phantasien und Gefühle
ABER
JEDER ist verantwortlich für sein reales Handeln.

Gibt mir zum einen meine Selbstachtung und Würde zurück
und
zum anderen mein Wissen um meine Macht über und meine Verantwortung für mein reales Handeln.

Dazu noch ein Mehr an Empathie, an Selbstkontrolle, an Handlungs- bzw. Vermeidungsstrategien, die Medikamente- und das Waffenarsenal ist gut gefüllt, auch ohne mein Wissen über die genauen Gründe. Wobei ich natürlich meine Vermutungen habe… .

Bis zum nächsten mal
NewMan

Kommentar:

Hallo NewMan,

warum man pädophil geworden ist, kann wohl jeder nur für sich selbst herausfinden, indem er sich mit seiner Lebensgeschichte auseinander setzt.

Für mich ist trotzdem klar, dass es bestimmte Risikofaktoren gibt, welche die Entstehung einer pädophilen Ausrichtung zumindest begünstigen. Ich habe darüber schon einiges geschrieben. Leider werden diese Risikofaktoren auch in der Fachwelt nicht immer klar genug angesprochen. Man verschanzt sich zu oft hinter der Formel vom "bio-psycho-sozialen Wirkmechanismus", dessen "genaues Zusammenspiel" noch unbekannt ist. Das ist mir zu wenig.

Ich frage mich, warum die Ursachendiskussion so scheut. Hat man Angst vor der geselllschaftspoltischen Diskussion, die damit verbunden wäre?

 

Phönixfrau Flügel
aus Bremen

am Mittwoch, 21-04-10 16:18

Dankeschön an alle, die so nett, einfühlsam und mitfühlend auf meinen GB-Eintrag reagiert haben! Ich hoffe, es ist ok, wenn ich nochmals schreibe...ich möchte das GB keinesfalls als Forum mißbrauchen...

Lieber Max, mein Wunsch nach größtmöglicher Sicherheit für Kinder und mein Wissen das nicht alle gleich sind, läßt mich hoffen, dass wir vielleicht irgendwann alle GEMEINSAM diesen Kampf zusammen kämpfen! Das wär mehr als schön!
@NewMan:Dankeschön und dito! :) Wenn Ihr sehen könntet, wie sehr mir die Hände zittern beim Schreiben... ^^
Ich muß mich mit dem Thema befassen, wenn ich verstehen will...ich muß sehr viel Zeit investieren um heilen zu können...ich muß reden, wenn ich etwas ändern will und ich muß die Hand reichen, wenn ich Frieden möchte...Frieden in mir... Ich lese und lese und lese...und jedes Wort hier, jeder Kampf den Ihr kämpft, ist irgendwie auch mein Kampf... Auwei, ich hoffe, es mißversteht mich niemand... Und bevor ich noch wirrer werde, möchte ich auch heute meinen Eintrag mit einem Text von mir beenden. Danke nochmal... :)
******
Die Tränen des Phönix

Die Tränen des Phönix heilen Wunden, heißt es

Und ich verteile meine Tränen auf meiner Seele

Sehe, wie sie sich einbrennen -

- unauslöschlich -

Heilend?

Die Tränen des Phönix…

Meine Tränen

Blutige Tränen..reine Tränen…

Ich weiß nicht, ob ich mich heilen kann, aber wenn nicht mich…

…dann laß jede Träne für dich sein…

(c)Phönixfrau

 

NewMan
aus Deutschland

am Dienstag, 20-04-10 22:35

Hallo zusammen
gugst Du hier:
http://tvthek.orf.at/programs/1319-Thema/episodes/1355594-Thema-Spezial/1358242-Thema-Spezial[..] Sendung war natürlich nicht perfekt, aber, was ist das schon.
Unter anderem fand ich, dass Max´s "weiße Weste" nicht ausreichend benannt wurde. Auch im Werbetext ist die Rede davon, dass mit Opfern, Fachleuten und TÄTERN geredet worden sei...
Naja, und für einen Absolventen des Präventionsprojektes "Dunkelfeld" hätten es sicher auch 2-3 Minuten und Fragen mehr sein können, finde ich.
Ansonsten war es aber eine recht runde Sendung, würde ich sagen.

Glückwunsch an Max für seinen Part.
Freut mich, dass der Treff mit Herrn Feuerstein geklappt hat.

Bis demnächst
NewMan

Kommentar:

Hallo NewMan,

danke für den Link! Sehr gute Sendung mit vielen Informativen Interviews, sowohl mit Tätern als auch mit Opfern. Glückwunsch nochmals an Max: Das Interview war zwar vergleichsweise kurz, aber Max wirkte sehr selbstsicher und kompetent.

Was mich ein wenig gestört hat, ist die Aussage, bei der Therapie an der Charité ginge es nicht darum, die Ursachen der pädophilen Neigung zu ergründen. Wenn man der Charité tatsächlich diese Haltung vertritt, dann halte ich das für kritikwürdig. Nach meiner Erfahrung kann es nämlich sehr hilfreich sein, sich diese Ursprünge anzusehen und den Zusammenhang zur eigenen Lebensgeschichte zu erkennen. Nur wer den inneren Frieden mit sich und seiner Geschichte findet, kann auch den Frieden mit seiner Sexualität finden.

 

Max

am Montag, 19-04-10 22:30

Hallo Leute
Ich muss mich mal wieder hier melden, zum einen, weil gerade die Reportage vom Herrn Feurstein auf ORF lief. Ich freu mich riesig und war sehr positiv überrascht von seiner Art und Umgangsweise -- beim Interbiew. Und nun das fertige Werk zu sehen... Respekt!
Allein die Berichte in der Reportage haben manches aus der Therapie gehörte gar in den Schatten gestellt, welches Ausmaß an Grausamkeit Missbrauch enthält, wie schockierend es Kinder kaputtspielt als wären sie totes Spielzeug... Puhhh
Zum anderen habe ich deinen Beitrag Phönixfrau gelesen und war tief bewegt und traurig, mit dir traurig. Umso mehr schätze und achte ich deine Kraft, dich hier an uns zu wenden, die wir so oft (und medienwirksam) mit den Monstren aus deinem Leben gleichgesetzt werden. Wir tragen ein ähnliches Potenzial in uns, haben nur irgendwann den Kampf aufgenommen. Danke und buchstäblich ALLES Gute dir!
Max

Kommentar:

Hallo Max,

ich freue mich ebenfalls, dass deine erster Fernsehauftritt so positiv für dich verlaufen ist. Leider konnte ich die Sendung nicht mitverfolgen, da ich kein ORF empfangen kann. Ich hoffe, es gibt den Beitrag irgendwann auch im Internet zu sehen!

 

Anne Flock
aus Erkrath

am Montag, 19-04-10 12:45

http://adoptionsv.com

Gewalt ist ein Selbstläufer und trägt sich weiter von Generation zu Generation. Das große Schweigen ist der Freund von Gewalt und Missbrauch. Die Scharm ist eine Komplitzin.
Es ist an der Zeit das Menschen sich trauen zu reden und zu schreiben. Ich habe 10 Jahre gebraucht um meine Geschichte niederzuschreiben. Schauen sie auf meine Seite www.adoptionsv.com . Hinschauen ist besser als wegschauen. Gewalt und Missbrauch, "Das kommt in den besten Familien vor. Sogar beim Herrn Pastor". Anne Flock

 

NewMan
aus Deutschland

am Sonntag, 18-04-10 22:07

Hallo Marco, @all
Ich möchte darauf hinweisen, dass am Montag dem 19.04.10 um 21.00h also zu bester Sendezeit und kurz vor dem Beginn des „runden Tisches“ auf ARD die NDR-Reportage „Sexobjekt Kind“ ausgestrahlt wird.
Die Sendung im ORF, die zeitgleich läuft, hat ja Marco schon erwähnt.

@Phönixfrau, A BH aus Bayern, Alexia Pusteblume
Ich danke Euch für Euren Zuspruch, guten Wünsche und dafür, dass Ihr Euch mit dem Thema „Pädophilie“ näher auseinander setzt.
Bei A BH denke ich, das es Deine Präventionsarbeit effektivieren wird, sich mit dem Thema Pädophilie zu beschäftigen. Mich persönlich würde interessieren, wie die Präventionsarbeit derzeit abläuft, welche Inhalte vermittelt werden. In der Sendung „Sexobjekt Kind“ sind mir diesbezüglich ein paar Defizite aufgefallen, auch wenn diese in der Sendung nicht direkt benannt werden.

@ Phönixfrau
Besonders Dir möchte ich für Deine Zeilen danken. Ich hoffe sehr, dass das Wissen, dass nicht alle Pädophilen „so“ sind, so was machen, ein wenig Balsam für Deine Seele sein mag. Es ist schlimm und macht betroffen, was Dir und Deiner Tochter angetan wurde. Tun wir mehr dafür, als nur zu hoffen und zu beten, dass solche schlimmen Verbrechen immer weniger und irgendwann vllt gar niemals mehr begangen werden.
Auch danke ich Dir sehr dafür, dass Du die Kraft investierst, Dich mit uns zu befassen.
Viele, die ähnliches Schlimmes, oder auch weniger, erlebt haben, wie Du, investieren diese Zeit und Kraft nicht- oder können es nicht, mit sehr negativen Folgen.
Mein(e) Dank, besten Wünsche und größte Hochachtung für Dich.

Mit freundlichen Grüßen
NewMan

 

Alexia Pusteplume

am Samstag, 17-04-10 22:35

Hallo Marco

ich bin zufaällig über deine Seite gestolpert und hab mich mal durchgelesen. Und ich muss ehrlich sagen, viele deiner Einträge haben mir sehr imponiert. In den Nachrichten werden Beiträge über Pädophile oft als Aufreißer, Schockmeldung und Horrorszenario benutzt. Ich selbst frage mich oft dann " Was wohl in dem *Täter* vorgeht? Wenn er das Kind absichtlich und gezielt missbrauchte und keine Gewissensbisse hat, ist das überhaupt möglich? Kann ein Mensch so sehr von etwas vereinnahmt sein, dass er keine Emphatie mehr empfindet? Denkt er nie auch nur ein Sekündchen an das Kind? Was geht in sojemandem vor?".
Ich selbst beantworte mir die Frage immer damit, dass ein Pädophiler ebenfalls ein Mensch ist genauso wie ein Kind. Das Kinder einen besonderen Schutz brauchen, vorallem vor sexuellen Übergriffen ist klar, aber deswegen jeden Pädophilen gleich als potentiellen Massenmörder an Kindern anzusehen liegt mir fern. Ich bin grundsätzlich sehr tolerant, solch eine Pauschalisierung ist genau das Gleiche als ob man Homosexuelle als "geisteskrank" ansehen würde.
Ich denke jeder Mensch darf so sein wie er will, wie der sich wohlfühlt unter der Bedingung, dass er sich nach dem Motto verhält: "Was du nicht willst was man dir tut, dass füge auch keinem anderen zu!" und "Die Freiheit eines Menschen endet da wo die eines anderen beginnt."
Ich glaube deine Internetseite ist eine große Stütze für viele Verzweifelte, mir ehrlich gesagt auch, auch wenn ich keine solche Neigung verspüre. Ich hab eher das Gegenteil ich hab langsam den Verdacht Asexuell zu sein bzw. solch eine Neigung zu haben und das mit grade mal 19. Sex als theorie kann ich mir gut Vorstellen, aber praktisch kommt mir bei der Vorstellung ehrlich gesagt das "kotzen" wenn man das so schreiben kann ;)
Aber ich kann damit wunderbar leben, denn ich bin genauso normal wie jeder andere und mal ehrlich, jeder Mensch fällt irgendwie irgendwo aus dem was die Gesellschaft "Norm" nennt.
Deswegen möchte ich euch allen Mut zusprechen an euch zu arbeiten und vielleicht sind die beiden Lebensmottos für einige ein Anhaltspunkt oder soetwas.
Und allen denen ein sexueller Übergriff wiederfahren ist, möchte ich wirklich mein Beileid aussprechen. Ich fange regelmäßig vor dem Fernseher an zu weinen wenn ich Beiträge über Sexuelle Opfer sehe bzw irgendwie anders darüber etwas mitbekomme. Die Täter verurteile ich zutiefst, denn ich denke jeder Mensch der möchte kann sich im Griff haben und auch gücklich sein ohne anderen zu schaden.
Wenn sich jemand aus tiefstem Herzen ändern will und es auch tut und durchhält, dann respektiere ich das und erkenne das auch an. Das hilft dem Opfer wohl leider wenig, aber eine zweite Chance hat jeder verdient.

So ich glaub das reicht erstmal von mir^^
Ich hoffe irgendjemand der das liest kann sich darüber freuen
und ich bete und hoffe darauf, dass wir irgendwann in einer Gesellschaft leben in denen Menschen mit Neigungen welcher Art auch immer, solange sie niemandem damit schaden, von der Bevölkerung akzeptiert werden und so leben können, wie es "normal" ist.

Liebe Grüße

Alexia

Kommentar:

Hallo Alexia,

erst einmal vielen Dank deine Anerkennung gegenüber mir und anderen pädophil empfindenden Menschen, die verantwortungsbewusst mit ihrer Sexualität umgehen wollen. Ich würde mir wünschen, dass mehr Menschen ein solch tolerante und besonnene Einstellung hätten.

Deine Frage, was in Missbauchstätern vorgeht, lässt sich so pauschal nicht beantworten, dazu sind die Täter und ihre Beweggründe viel zu unterschiedlich. In meinem Artikel "Sind alle Missbrauchstäter pädophil?" habe ich die wichtigsten Tätergruppen und deren typische Motive beschrieben. Wirklich verstehen kann man diese Motive als halbwegs "normal" empfindener Mensch aber nie. Das gelingt auch mir nur sehr begrenzt, obwohl ich ja sebst ein pädophile Neigung in mir habe.

 

A BH
aus Bayern

am Sonntag, 11-04-10 23:48

hallo marco,
ich bin wirklich beeindruckt. ich habe kinderpflegerin gelernt und studiere nun sozialpädaogik. obwohl ich mit meinen kids im kiga präventionsprogramme gegen sexuellen missbrauch durchgezogen habe, habe ich es tatsächlich geschafft mich bis jetzt um das thema pädophilie an sich herumzudrücken.
ich denke jeden durchschnittsbürger erfüllt schon der begriff pädophilie mit unverständnis, angst und grausen. was wohl auch der grund ist warum pädophilie in der gesellschaft nicht als "neigung" vergleichbar mit homosexualität oder bisexualität (auch immer noch problematisch) betrachtet wird. ähnlich der zoophilie (jaaaa...der vergleich hinkt ist aber zweckerfüllend) handelt es sich aber um sexuelle vorlieben die sich auf etwas wehrloses, unschuldiges richten. in erster linie auf jemanden der nicht widersprechen kann. ich finde deine einstellung unglaublich gut und ich hoffe dass du mit dieser website und deiner arbeit allgemein viele viele betroffene und viele durchschnittsbürger erreichen wirst. und ich wünsche jedem betroffenen dass er den ehrenkodex ernst nimmt, sich daran hält und dass er nicht zu oft in situationen kommen muss die ihn verunsichern. so ein leben braucht unglaublich viel kraft und die wünsche ich euch von ganzem herzen.

 

Phönixfrau Do
aus Bremen

am Freitag, 09-04-10 00:31

Nochmal hallo... :)

Zuerst meine Bitte an Dich, lieber Marco: Kannst Du bitte meine Mail und Hompage Adresse unsichtbar machen?

Das wär mega lieb von Dir!

Ich habe in der Tat großen Respekt vor Deinem Mut, Deiner Offenheit und Deinem Engagement!

Das ist fast wie Balsam auf meinen "Wunden.

Nochmal Danke dafür und auch für Dein Mitgefühl.

Allen anderen, die diesen Weg hier mit Dir gehen, möchte ich ebenfalls DANKE sagen!

Ihr habt alle meinen größten Respekt!

Ich wünsch Euch allen Glück, Zufriedenheit und innerlichen Frieden!

 

Phönixfrau Flügel
aus Bremen

am Donnerstag, 08-04-10 23:04

Hallo Marco,

ich bin eine sogenannte Überlebende,,,meine erste Erinnerung ist Mißbrauch...zur Zeit der ersten sex. Übergriffe war ich, laut Diagnostik, noch ein Baby...meine Erinnerung setzt ab dem 3 Lebensjahr ein...

Ab dem 5 Lebensjahr wurde ich "vermietet"

Später wurde meine Tochter Jenny mit Gewalt gezeugt und durch Gewalt getötet...der Täter trat mir mein Baby aus dem Bauch...da war ich ca in der 22SSW...Jenny lebte 10 Minuten...während Sie in meinem Arm starb, sang ich Ihr "Guten Abend, Gute Nacht"...*Jenny, mit Gewalt gezeugt, doch so sehr von mir geliebt*

Dieser Täter bekam 9 Monate auf Bewährung und eine Geldstrafe - Ich bekam lebenslänglich!

Dies ist nur ein winzig kleiner Einblick in mein Leben...

Kindesmißbrauch tötet Kinderseelen!

Danke, für Deinen Einsatz den Du hier zeigst.!!!

Ich würde gern noch mehr schreiben, bin aber zu aufgewühlt im Moment.

Ich setze meinen Zeilen noch einen Text bei, den eine ebenfalls Betroffene und ich gemeinsam schrieben.

Nochmal: DANKE!!!!

Die Phönixfrau

Regenbogenkinder
Verlorene Regenbogenkinder…die auf dem Weg zurück sind
zurück auf dem Weg zu ihren Wurzeln…ihrem Ursprung…
…verschreckt, verängstigt - aber mutig und bereit zu kämpfen um
Ihr Glück!

Verlorene Regenbogenkinder…
ihre Seelen singen ein trauriges,
sehnsuchtsvolles Lied…

…singen von Schmerz, Erniedrigung und verschütteter Hoffnung…

…von unendlicher Qual, tiefen Schluchten der Einsamkeit - gefangen
in sich selbst…

Und doch sind Ihre Herzen so unendlich groß…
fähig Dich bis an die
Grenze des Wahnsinns zu lieben…

…fähig, Dich das Paradies auf Erden erleben zu lassen!

Hör Ihnen zu auf Ihrem Weg, - höre was Sie zu sagen,
zu erzählen haben!

Jedes Wort, jede Silbe eine Bitte um Liebe - Liebe für die Kinder
dieser Welt.

Laß nicht mehr zu, daß Kinderaugen unnütz weinen müssen!

Laß nicht mehr zu, daß Monster sich an Ihnen vergehen!

Laßt nicht mehr zu, daß immer mehr Regenbogenkinder auf Ihrem Weg zum
Regenbogen fallen und nie mehr aufstehen können, weil Ihnen ein
Erwachsener das Recht auf Unversehrtheit nahm!

Und wenn Du doch ein Regenbogenkind triffst, so frag es,
ob Du es in den Arm nehmen darfst,
denn manche ertragen die Nähe nicht, - sie macht
Ihnen Angst!

Aber hör zu…höre zu…

wenn die verlorenen Regenbogenkinder auf Ihrem Weg zurück Ihre
Seelenlieder singen!

Von Phönixfrau und Dunkelelfe


Kommentar:

Hallo Phönixfrau,

du hast mein tiefes Mitgefühl für die schrecklichen Verbrechen, die man dir in deinem Leben angetan hat. Umso mehr danke ich dir für die Toleranz und die Anerkennung, die du mir und meiner Arbeit entgegen bringst.

 

NewMan
aus Deutschland

am Sonntag, 28-03-10 21:26

Hallo Felix,

Marco hat ja schon einiges angesprochen.

Ich möchte noch ein wenig „Senf“ von mir dazu geben.

1. Verhältnis zu Frauen.
Es ist NICHT so, dass Pädophile immer zu 100% auf Kinder reagieren.
Das ist sehr vielschichtig.
Ich für meinen Teil reagiere ca. zu 70% auf Mädchen und zu ca. 30% auf Frauen.
Wenn ich auf der Straße eine Frau sehe, die mich optisch anspricht, dann sehe ich durchaus gerne hin. ;-)
Liefe aber neben ihr ein Mädchen mit „Anziehungskraft“ auf mich, dann nähme ich die Frau kaum mehr wahr. Dazu, nicht zu sehr zu fokussieren, muss ich mich dann aber immer wieder selbst ermahnen, um nicht zu sehr aufzufallen…

Ich hatte eine Beziehung mit einer Frau, die ich dann aber beendete. Sexuell brachte es ihr weit mehr als mir und ich hätte niemals ehrlichen Herzens zu ihr sagen können: „Ich liebe Dich“.
So richtig auf der „Pirsch“ war ich auch nie. Mein Interesse an einer Beziehung war/ist nicht sehr mächtig. Dennoch finde ich es schade und traurig. Denn es gab absolut auch Aspekte an der Beziehung, die ich vermisse…
Allerdings sind mir viele Dinge und Zusammenhänge erst bewusst geworden, während der Therapie in Berlin.
Ich finde, dass Du Dich mal ein paar Fragen stellen solltest, um klarer zu sehen.
Z.B. Was vermisse ich an einer Beziehung mit einer Frau genau? Ebenbürtige Unterhaltung, Nähe, Zärtlichkeit, Sex, oder einfach nur die Hoffnung „normal“ zu sein?
Im direkten Umgang mit Frauen: Was genau ist es, was mich an ihr interessiert, anzieht, begeistert?

Emotionen
Dass Du keine sexuelle Anziehung gegenüber Mädchen empfindest, aber eine starke Faszination, kann mehrere Ursachen haben.
1. Es ist einfach so, bei Dir. Es gibt auch Pädos, die nur eine starke emotionale, nicht sexuelle Verbundenheit mit dem Kind spüren und mit Erwachsenen nur wenig oder Nix anfangen können.
2. Du verdrängst die sexuellen Gefühle noch, versteckst sie quasi vor Dir selbst, um sie vor der Gesellschaft verstecken zu können. So war es lange Zeit bei mir. Erst in der Therapie kamen mir etliche Situationen wieder in den Sinn, die ich verdrängt hatte, in denen ich gefühlt hatte, ohne es einordnen zu können, oder zu wollen.
Hier ist eine richtige Therapie sehr hilfreich.

Berufswahl
Es gibt definitiv Pädos, die verantwortungsbewusst und sehr erfolgreich in pädagogischen Berufen arbeiten. Aber, es ist eine permanente Herausforderung, die Grenzen zu wahren, Signale richtig zu deuten, Fehlinterpretationen, die nur den eigenen Wünschen entsprechen, zu erkennen und sich entsprechend zu verhalten, sich ergebende „günstige“ Situationen bewusst zu meiden, zu verlassen und nicht auszunutzen…. Alleine im privaten Umfeld stellen sich diese Themen immer wieder.
Willst du diese Konfrontation auch im beruflichen Bereich? Kannst Du den Spagat zwischen den eigenen Wünschen und der gebotenen Professionalität aushalten?
Welche Berufe könnten es noch so sein, in denen Du „aufgehen“ könntest?
Das sind Fragen, die kannst letztlich nur Du beantworten. Am Besten mit Fachleuten.
Das Präventionsprojekt „Dunkelfeld“ könnte hier recht hilfreich sein.

Ich wünsche Dir eine glückliche Hand bei Deinen Entscheidungen und alles Gute in Deinem Leben.
Wäre schön, mal wieder von Dir zu lesen.

Gruß
NewMan

 

Felix G.
aus NRW

am Sonntag, 28-03-10 00:32

Hallo,

Mal sehr etwas anderes hier alles zu lesen. Hmm. Ich erkläre mal meine Situation.
Ich beschäftige mich gerne mit Kindern und kann das anscheinend ziemlich gut und tue es gerne, geduldig und wenn man den Eltern und Lehrern allen glauben mag mit sehr viel Einfühlsamkeit und Emphatie. Ich habe mich deswegen entschieden einen pädagogischen Beruf anzustreben.

Nun allerdings meine Bedenken. Ich bin so Anfang 20 und hatte noch nie eine Freundin, nie geküsst, noch Jungmann und bin absolut schüchtern, habe fast schon Berührungsängste irgendwie.

Ich fühle mich bei Kindern wohler, habe aber Fantasien mit gleichaltrigen Frauen, die für mich unereichbar scheinen. Meine emotionalen Bedürfnisse kann ich Kindern, besonders manchen Mädchen befriedigen.

Auch, wenn es komisch klingen mag, ich hatte schon Verliebtheitsgefühle gegenüber Mädchen, ohne, dass sie irgendwie sexuell attraktiv auf mich wirken. Würde mir wahrscheinlich sowieso keiner abnehmen.... ich bin schon so lange verzweifelt auf der Suche nach einer Antwort, aber glaube einfach nicht, dass das so etwas wie Pädophilie sein kann?
Zuerst habe ich gedacht, Pädophilie wäre nur, wenn man von Kinder sexuell erregt wird. Aber das scheint nicht alles zu sein?! Anscheinend verlieben sich Pädophile auch?

Nun bin ich mit meinem Latein total am Ende? Was ist mit mir los? Ich finde Kinder nicht sexuell attraktiv. Zugegeben, ab ca 13. fängt es so langsam an, dass ein "sexueller Zauber" wirkt, aber vorher ganz sicher nicht. Und trotzdem bin ich emotional total abhängig von einigen Mädchen, weil Gleichaltrige für mich unerreichbar sind.

Und als wäre es schon nicht genug, dass ich mich selbst noch nicht richtig gefunden habe, kommt dazu, dass ich von meinem Umfeld irgendwie so ein bisschen das Gefühl hab, die würden mich der Pädophilie verdächtigen. Das ist ein extrem fieses Gefühl, denn das stimmt ja gar nicht? Oder doch?

Vielleicht hast du eine Antwort für mich. :(

Grüße,
Felix

Kommentar:

Hallo Felix,

mit Ferndiagnosen tue ich mich schwer, aber was du beschriebst, deutet schon auf eine pädophile Präferenz hin. Du schreibst zwar, du fühlst sich nicht sexuell von Kindern angezogen, aber Sexualität hat unterschiedliche Ebenen. Es gibt nicht nur die triebhafte Ebene, sondern auch die Ebene der Verliebtheit bzw. der emotionalen Verbundenheit. Letztere scheint bei dir eindeutig stärker ausgeprägt zu sein.

Ich rate dir, mit einem Fachmann über deine Problem zu sprechen, nur er kann abklären, ob du wirklich pädophil bist. Leider gibt es nur wenige Fachleute, die sich mit Diagnose und Behandlung der Pädophilie auskennen. Vielleicht findest du auf meiner Therapeutenliste (unter "Wo finde ich Hilfe?") eine Anlaufstelle in deiner Nähe.

Was deinen Berufswunsch angeht, würde ich mir sehr genau überlegen, ob ein Beruf als Lehrer das Richtige für dich ist. Auch wenn du das Zusammensein mit Kinder jetzt noch als unproblematisch erlebst: Die Berufswahl ist eine Entscheidung fürs Leben. Wenn du tatsäshlich pädophil sein solltest, kannst du nie auschießen, dass du eines Tages in schwierige Situationen kommst, in denen es dir schwer fällt, die notwednige Distanz zu den Kindern einzuhalten. Solche Situationen können im Extremfall zur großen Belastung für dich werden, die irgendwann auch auf die Kinder ausstrahlt. Auch hier kann ich dir nur raten: Sprich mit einem Fachmann darüber, ob du den Anforderungen des Lehrerberufs wirklich gewachsen bist. Hier wäre es interessant, auch Meinungen von Erfahrungen von anderen Lesern zu hören.

 

Max

am Donnerstag, 25-03-10 21:46

Hallo Katharina
Zu deinem Verdacht: "... ihr auf dem spielplatz zB. zwischen ihre Beine gegriffen hat beim hoch heben." -- Genau DAS habe ich vor Jahren, selbst ziemlich befremdet, bei einer Familien im Ostsee-Urlaub gesehen, als übliche Methode kleine Kinder hochzuheben! Ich weiß nicht woher bei denen dieser Brauch rührte, aber selbst nackt wurde die kleine Tochter mehrfach von der Großen so hoch genommen, dass sie ihr den Unterarm schnell zwischen die Beine steckte und sie so anhob. Dann das ausgebüchste Kind auf den Arm gesetzt und zu den Eltern zurück getragen!
Manche Eltern greifen ihre Kleinkinder auch immer ziemlich tief unterm Po oder auch von vorn, um sie auf den Arm zu heben, was auch keine pädophile Bewandnis haben muss (wenigstens hoffe ich das, denn das hab ich schon bei ziemlich vielen gesehen :-/)
Wenn diese Beobachtung bei deinem Freund die eine Ur-Wurzel deines Verdachts sein sollte, dann ist das vermutlich kein spezifischer Hinweis auf Pädophilie oder gar Missbrauchsabsichten. Aber du allein weißt die komplette Situation, das Alter der Nichte und die Details dieser Situation auf dem Spielplatz, ob sie nicht auf ganz andere Weise unangebracht oder anzüglich war.

Auch wenn er pädophile Neigungen verneinen sollte: Seine Reaktion auf dein Empfinden dieser Beobachtung, ist ein besserer Indikator dafür, was in ihm vorgeht, als das was er sagt.
Denn sicher ist: von der Wahl, so oder so hochgehoben zu werden hat das Mädchen definitiv KEINEN NUTZEN; bestenfalls KEINEN SCHADEN. Ob er ganz auszuschließen ist, dürfte sogar belanglos sein.
Ansonsten hab ich dir auch eine noch ausführlichere Mail geschickt.
Gruß, Max

 
 
aktualisiert: 24.05.2018